Der Fluch des genialen Erstlings lastet auch weiterhin auf Trickys Schultern, denn seit er mit seinem Debüt Maxinquaye einen Meilenstein im TripHop-Bereich vorlegte, wurden alle nachfolgenden Platten daran gemessen. Und nachdem weder sein Nearly God-Projekt noch das letzte Album Pre-Millenium Tension dessen Qualität erreichen konnten, ist auch Angels With Dirty Faces wieder eine zwiespältige Angelegenheit geworden. Broken Homes mag zwar ein erstklassiger Track sein, der Gesamteindruck bleibt dennoch getrübt. Trickys Reibeisen-Organ klingt zu bemüht, Sängerin Martina schraubt ihre Stimme in höchste, mitunter ziemlich nervige Regionen, und die Instrumentals plätschern schlicht und ergreifend zu unaufgeregt und gleichförmig vor sich hin. Wäre Tricky nun ein herausragender Songwriter, wäre all das nicht weiter schlimm. Das Problem ist aber, daß sich auch nach mehrmaligem Hören so gut wie nichts in den Gehörgängen festsetzt. So ist Angels With Dirty Faces mal wieder so ein klassisches Album, das man hin und wieder aus dem Regal zieht, um einen bestimmten Song zu spielen, sich aber kaum noch einmal im Ganzen anhören wird.
weitere Platten
Lonely Guest (als Lonely Guest)
VÖ: 22.10.2021
Fall To Pieces
VÖ: 04.09.2020
20, 20 (EP)
VÖ: 06.03.2020
Mixed Race
VÖ: 24.09.2010
Knowle Westboy
VÖ: 04.07.2008
Vulnerable
VÖ: 19.05.2003
A Ruff Guide
VÖ: 27.05.2002
Blowback
VÖ: 25.06.2001
Juxtapose
VÖ: 01.01.1999