Nach Sonny Rollins und Smoke Blow mal wieder ein Album, das sich die besonders dicke Hose in den Titel buchstabiert. Es klingt ja auch einfach zu gut, dieses Wort “Colossus”. Und kolossal sollte es werden, das fünfte Studio-Album der Belgier, denn es gilt einiges einzulösen, der Vorgänger “By Absence Of The Sun” toppte immerhin die heimischen Charts und wurde vergoldet. Aufgenommen hat die Band diesmal im frisch eingerichteten Heimstudio. Mit Produzent Mitchell Froom und Toningenieur Tchad Blake vertrauten Triggerfinger auf ein Duo, das sich bereits um Künstler wie Elvis Costello, Arctic Monkeys, U2, Pearl Jam und Los Lobos, deren Saxophonist Steve Berlin auf drei Songs zu hören ist, kompetent gekümmert hat. Mit dem Titeltrack gleich als Opener wirft sich das Trio zunächst einmal auf die Blütezeit der New Wave, die Basslinie von “Colossus” klingt fast schon dreist nach Joy Divisions Isolation, merkwürdigerweise schrammt “Candy Killer” zwei Songs später in ähnlicher Weise am Klassiker von Curtis & Co. vorbei. Wiederholungen sind Triggerfingers Sache ansonsten aber nicht, es gilt stattdessen: Alles ist möglich, Hauptsache, die Bügelfalte sitzt. “Upstairs Box” schlägt einen Bogen von Industrial zu Psychobilly, “Afterglow” entzündet ein Pink Floyd-artiges Lagerfeuer zwischen Akustikgitarre und Prog-Intermezzo, die Moll-Dur-Verschiebungen von “Breathlessness” dürften auch James Dean Bradfield gut gefallen. Alles Songdienliche war willkommen, so Sänger Ruben Block über den Kreativprozess der Band, “und mit dem Ergebnis sind wir glücklich”. Zurecht.
weitere Platten
By Absence Of The Sun
VÖ: 18.04.2014
All This Dancin' Around
VÖ: 14.01.2011
What Grabs Ya?
VÖ: 13.11.2008
Dto.
VÖ: 29.10.2005