Ihre Rolle als Brückenbauer zwischen traditionellem Metal und technischem Innovationgeist verteidigen Trivium auch auf dem zehnten Album mit Bravour. “In The Court Of The Dragon” ist strukturell verdächtig ähnlich aufgebaut wie “What The Dead Men Say” (2020) und macht auch ganz ähnlich weiter – wenngleich komplexer in den Arrangements und räudiger im Sound. Matt Heafys Downstrokes holen in “Crisis Of Revelation” James Hetfields Rechte ein und unterstreichen Triviums Zirkelschluss zurück zu chirurgisch präzise gespieltem Speed und Thrash. Die Hochleistungssportler aus Orlando wissen sich inzwischen aber auch zur richtigen Zeit locker zu machen. In diesen Momenten rechtfertigen die melodisch opulenten Songs auch ihre teuer umrahmte Renaissance-Verpackung. Der Auftakt von “The Shadow Of The Abattior” verneigt sich vor Iron Maidens “Seventh Son”-Ära und zeigt Heafy in ungewohnt tiefen Gesangsregistern. In “Feast Of Fire” gelingt der Band ihr schwieriger Seiltanz zwischen Riff-Knallgas, technischem Anspruch und großen Hooks am besten – das Spätwerk von Anthrax lässt grüßen. Wer sich “Senjutsu” von Iron Maiden einfach nicht schönhören kann, wird am Ende des Songs ein weiteres Mal entschädigt. Wenn es darum geht, klassisch anmutende Arpeggios bei immensem Tempo und unisono durch den Quintenzirkel zu jagen, macht Trivium niemand etwas vor.
weitere Platten
What The Dead Men Say
VÖ: 24.04.2020
The Sin And The Sentence
VÖ: 20.10.2017
Silence In The Snow
VÖ: 02.10.2015
Vengeance Falls
VÖ: 11.10.2013
In Waves
VÖ: 05.08.2011
Shogun
VÖ: 26.09.2008
The Crusade
VÖ: 06.10.2006
Ascendancy
VÖ: 14.03.2005
Ember To Inferno
VÖ: 29.09.2003
Trivium
VÖ: 11.02.2003