Denn mit Melodic Death Metal schwedischer Prägung hat der Sound ihres Debüts “Celestial Mechanics” ebenso wenig zu tun wie mit Grindcore. Stattdessen trifft fiese Sludge-Ästhetik auf thrashige Riffs. In Songs wie dem episch angelegten “The Past Will Wither And Die” lassen Tronos zudem finsteren Doom Metal einfließen. Melancholische Chöre unterstützen derweil regelmäßig die äußerst brutalen Shouts. Damit erschaffen Tronos einen Sog aus Hoffnungslosigkeit und Visionen von der unausweichlichen Apokalypse, aus dem es kein Entrinnen gibt. Voraussetzung ist allerdings, dass man sich von den bisweilen zähen Songs nicht abschrecken lässt. Tronos legen keinen Wert auf Eingängigkeit, sondern präsentieren mit “Celestial Mechanics” ein Album, das es zu zähmen gilt. Die Songs sind gespickt mit verspielten Details und Sound-Experimenten. Das alles beim ersten Hören zu erfassen, ist nicht möglich. So schlägt man wieder und wieder die Schlachten der Tronos-Endzeitwelt, auf der Suche nach einem kleinen Hoffnungsschimmer. Der versteckt sich ganz am Ende: In “Johnny Blade” brechen Tronos das ständige Gefühl der Verzweiflung auf. RocknRoll-Gitarrensoli und funky Riffs sorgen für Aufbruchstimmung, fast so, als wollten sie sagen: War doch gar nicht so schlimm, oder? Wie wäre es mit noch einem Durchgang? Den gewährt man gerne, denn auch wenn es manchmal schmerzt: “Celestial Mechanics” zu bändigen, lohnt sich.