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    Trost
    Trust Me

    VÖ: 21.04.2006 | Label: Four Music/Sony BMG
    Text: wolfgang kienast
    8 / 12

    Wem die schummrige Bar als Ort vertrauter ist als die Brazilectro-Lounge, findet Trost.

    Wenn Songs Namen wie “Neonlight Deadland” tragen, gibt’s keine Zweifel, wohin das führt: in zwielichtige urbane Nachtbars mit einsamen Whiskeytrinkern am Tresen, die aus fahrenden Taxis geworfen wurden und nun mit einer veritablen Teilamnesie zu kämpfen haben. Annika Line Trost liefert den Soundtrack. Sie hat bereits als eine Hälfte des Strompunk-Duos Cobra Killer Furore gemacht. Auf “Trust Me”, ihrem zweiten Soloalbum, präsentiert sie sich als ambivalente Persönlichkeit, ebenso verletzlich wie unverwundbar. Man nimmt ihr den Dämon ab und den Schutzengel und dass sie um die doppelten Böden unter der polierten Oberfläche weiß. Dafür sorgt die stimmig arrangierte Musik. Elektrifizierter Chanson trifft hier auf die dunkle Seite von Pop, nass hallende Surfgitarren setzen Akzente, es wimmelt von Sounds, denen Exotica-Platten ihre verstörende Stimmung verdanken. Ruhig gehalten, eindringlich. Es liegt an ihrer Art, die Songs gleichzeitig kühl und erotisch zu interpretieren. Mehrsprachig französisch, englisch und deutsch singt sie, Francoise Hardy klingt durch, Francoise Cactus auch, aber seltener. Wer denen ein “Trust Me” abnähme, sollte bei Trost nicht zögern.