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    Troy Von Balthazar
    dto.

    VÖ: 26.10.2007 | Label: Sinnbus / Alive
    Text: Daniel Gerhardt
    6 / 12

    Sprung in der Schüssel: Troy von Balthazar zerschmeißt auf seinem konfusen Solodebüt jede Menge Lieder und Geschirr.

    Es ist ganz einfach: Entweder die Leute kaufen sein Album und er wird glücklich. Oder die Leute laden es runter, Troy von Balthazar muss durchdrehen, in den Wald gehen und dort mit den Eichhörnchen leben. So droht es der Sänger der vorübergehend stillgelegten Chokebore jedenfalls auf dem Rücken seiner Platte an. Wer sich diese allerdings anhört, könnte auch ohne Hinweis darauf kommen, dass schon seit Längerem eine steife Brise durch Balthazars Großhirn weht. Wie ein Puzzle, in dem keine zwei Teile zusammenpassen, setzten sich brüchige Akustikgitarre, dickköpfige Drumloops und tausend verquere Kleinigkeiten mühevoll zusammen – manchmal ist deshalb ein bisschen Gewalt nötig, hier und da muss eine überstehende Ecke abgeschlagen werden. Anders als bei Chokebore werden immerzu mitschwingende Depressionen aber diesmal nicht durch robusten Gitarreneinsatz überspielt. Balthazars nackte, oft leider auch schmucklose Songs, seine schmerzhafte Offenheit und die rudimentäre Heimwerkerproduktion machen einen für 45 Minuten zum Mitbewohner in seiner gebeutelten Liebes-WG. Besonders wenn die Französin Adeline Fargier den weiblichen Gegenpart übernimmt, fliegen dabei die Fetzen: Er klaut Geld von ihr, sie will ihn ertränken, und der Versöhnungssex war auch schon besser. Ein bescheidener Tipp deshalb: Es ist Zeit für Balthazar, sich an alte Männerfreundschaften zu erinnern.

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