Anschließend schichtet Theresa Wayman flackernde Basslinien, Murmelsynthies und Halbschlafgesang drüber, alles ganz weich, ganz luftig; freistrampeln muss sie sich nicht. Das aktuelle Album ihrer Hauptband erschien 2016, seitdem hat sie alle flüchtigen und hartnäckigen Gedanken zum Touren, Lieben und Leben in den zehn Stücken ihres Solodebüts als TT verpuzzelt. In den kalifornischen Sommernachtsarrangements von “Love Laws” haben die viel mehr Platz haben als zwischen Kiffergitarren und Gemeinschaftsego. In seiner entschlossenen Reduzierung erinnert “Love Laws” an Fever Ray, aber weil es sowohl mit Warpaint als auch in Waymans Privatleben eigentlich ziemlich gut läuft, hängt das Album irgendwo zwischen den beiden von Karin Dreijer: nicht so mutterseelenallein wie das erste, nicht so aggressiv geil wie das zweite. Why cant you be next to me, singt Wayman beispielsweise in “Ive Been Fine” immer wieder und lässt sich dann von Wabern und Rauschen überspülen. Ihre Einsamkeit ist temporär, wie sich auch das ganze Album anfühlt wie eins, das sie genau jetzt, genau so machen musste, um sich dann fürs nächste um mehrere Hundert Grad zu drehen – Wayman nennt Björk als Lieblingsvorbild. “Love Laws” erzählt vom Unterwegs- und Angekommensein auf Tour und zu Hause in Los Angeles. Es lässt einen unschuldigen Drum-Computer-Walzer neben einem verschwimmenden 70s-Räkler koexistieren und hält die Temperatur dabei durchweg auf angenehm schwül. Als echte Sexmusik mag das zu real sein, aber es funktioniert auf langen Autofahrten nach Mitternacht, bei denen jemand wach bleiben muss, während jemand anderes schon schläft.