So ziellos diese Hoffnung dann auch im Endeffekt bleibt, sie tut gut. Und nun zu deiner Frage: Was meint der Spinner? Nun gut, wir befinden uns in der ersten Strophe eines Lobgesanges, den am ehesten Freunde von Bands am Rande des deutschen Independent-Musikspektrum zu schätzen wissen werden (Oh ja, der Spinner hat gerade die Formulierung Independent verwendet. Damals stand die Mauer noch ). Stichworte wie Sport, Kante, Porf, Delbo, Erdmöbel oder Klez.e sind zwar schnell dahin gesagt, aber für viele ebenso schlecht wie mühsam zu Assoziationen tauglich. Dennoch: Irgendwie mittendrin und dazwischen findet sich der Geist, den diese Musik in sich trägt. Tulp erzeugen in ihren Stücken ein Schweben in Spannung, ein Farbenspiel aus weit geöffneten Gitarren und intensiven Melodien. Vieles bei Tulp wurzelt im Pop, erfährt jedoch in letzter Konsequenz eine Abstrahierung mit Noiseanleihen und repetitiven Patterns. Klassische Songstrukturen werden tonal überhöht, Popschemata fragmentiert und tulpisiert wieder zusammengesetzt, bis alles im programmatischen “Monster” kulminiert und kollabiert. Das etwas andere erzeugt dabei ein Klanggefühl, als würde man zum ersten Mal Wilcos klassisches Neustart-Album “Yankee Hotel Foxtrot” hören. Produziert von der Band und dem früheren Porf-Bassisten Holger Behr reiht sich “Für Tiere Namen” mit Leichtigkeit in die wirklich wichtigen Platten des Monats, wahrscheinlich sogar des Jahres ein. Das meint der Spinner.
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Metronom
VÖ: 09.01.2009