Das siebte Album kommt nach der längsten Pause, die sich K.C. & Co. je gegönnt haben. Man hört es ihm an. Aber keine Angst, hier spielen immer noch die gegelten Jungs, die auf Hotpants und Hot Rods stehen – dafür steht endlich mal wieder ein herrlich unsubtiles Coverartwork ein. Die New Yorker sind auch immer noch Fans von Motörhead und Dick Dale – nur klingen jetzt sie nicht mehr wie eine Mischung aus beiden. Bleifuß und Surf-Gitarren sind aus dem Proberaum verschwunden und liegen wohl im Kofferraum hinter der blutigen Leiche, die es nicht nur aufs Cover, sondern auch in fast jeden Song geschafft hat. Kill Everyone ist in seiner Blutrotmalerei fast ein Konzeptalbum. K.C.s Freundin liegt im Gefrierschrank, und wer nicht aufpasst, wird an Haie verfüttert. Klingt albern? Genau. Statt dem testosterongetränkten Genre weitere Machophrasen zu schenken, machen die Texte von Kill Everyone tatsächlich einen Mordsspaß. Gleiches gilt für die rein musikalische Umsetzung des Blutbads: Nie waren The Turbo A.C.s näher an Skandinavien, wohin sie – seien wir ehrlich – doch schon immer wollten: Schweinerock, PunknRoll, Garagenstaub, Jeansfetisch. Keine der bisherigen Platten schrie so sehr danach, auf Vinyl gehört zu werden. Doch nicht erschrecken: Gerade wenn die Nadel glaubt, sich in der hymnischen Midtempo-Spurrille zurechtzufinden, springt ein Song wie Tu Vida Se Acaba Un Minuto A La Ves mit rostigen Kettensägen auf den Plattenteller. Seine Spur der Verwüstung zeigt: The Turbo A.C.s haben in fünf Jahren nichts verlernt, aber eine Menge dazugewonnen.
weitere Platten
Radiation
VÖ: 22.06.2018
Live To Win
VÖ: 20.10.2006
Avenue X
VÖ: 04.04.2005
Automatic
VÖ: 22.05.2003
Fuel For Life
VÖ: 26.02.2001
Winner Take All
VÖ: 01.01.1999
Damnation Overdrive
VÖ: 01.01.1900