Aber bei dem gern mal mit RocknRoll-Punkten über dem zweiten O geschriebenen Namen ist natürlich auch eine heftige Riff-Breitseite zu erwarten. Und die ist dermaßen mitreißend, dass diese Debütanten auch angesichts der aktuell kaum noch überschaubaren Rudelbildung im Wolfsgehege – Wolf, Powerwolf, Wolfbrigade, Wolf Parade, Wolves Like Us – nicht untergehen werden. Dafür sorgt schon das markante Organ von Sänger Chris G., der röhrt wie ein blutjunger John Garcia mit Hornissen in der Unterhose. Auch seine Mitmusiker sind bis in die Haarspitzen voll mit Adrenalin. Herrlich überdreht und nur scheinbar unkontrolliert donnert die Viererbande durch ihren famosen Fundus an ausgewählt geilen Riffs und offenbart dabei ein gesegnetes Talent für unwiderstehliche Hooks, die bei aller Eingängigkeit nie aufgesetzt wirken. Wenn sie überhaupt mal etwas ruhiger zu Werke gehen, etwa im warmen, gedämpften Son (Sun) oder in All The Trees, lässt die nächste Eruption vom Kaliber der Hardcore-Attacke Things Could Be Good Again nicht lange auf sich warten. Und auch die bereits als Singles veröffentlichten Hits Seven Severed Heads, Read & Write und aktuell A Rose For The Crows krachen so kraftvoll aus den Boxen, dass dem Hörer gar nichts anderes übrig bleibt, als Matte, Gliedmaßen und Fäuste zu schütteln. Welch enorme Wucht diese Band live entfesselt, mussten Korn und Dimmu Borgir vor gut einem Jahr bereits zähneknirschend zur Kenntnis nehmen. Mit dem passenden Publikum kann Turbowolf rein gar nichts mehr aufhalten.
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The Free Life
VÖ: 09.03.2018
Two Hands
VÖ: 03.04.2015