Turmoil arbeiten nach dem Motto Gut Ding will Weile haben: Schließlich ist The Process Of erst das zweite reguläre Full-Length-Album der eigenwilligen Truppe aus Pennsylvania, deren gemeinsame Bandgeschichte immerhin bis ins Jahr 1992 zurückreicht. Wie schon auf dem Vorgänger-Machwerk From Bleeding Hands fabrizieren die fünf Jungs ein vor aufgestauten Aggressionen berstendes Gebräu aus ungestümem Hardcore und schwer groovendem Metal. Die vertrackte Rhythmik vieler Songs sowie die Vorliebe der Band zu Ausflügen in schräg-noisige Gefilde sorgen jedoch dafür, daß The Process Of aus der Masse ähnlicher musikalischer Unruheherde herausragt. Vor allem die in einen ungeheuer zähen Songbrocken gemeißelte Impending Doom Theory beweist in ihrer bedrückenden Düsternis den Drang, sich von gängigen Hardcore-Standards zu lösen. In textlicher Hinsicht zeigt sich Turmoil-Shouter Jonathan Gula so kompromißlos und kritisch wie eh und je: Plakative Songtitel wie Killing Today For A Better Tomorrow sprechen schließlich eine mehr als deutliche Sprache. Dieses Album macht auf unmißverständliche Art und Weise klar, daß man Turmoil neben Breach und Snapcase zu den aufwühlendsten und innovationsfreudigsten Bands des Genres zählen muß.
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From Bleeding Hands
VÖ: 30.11.1999