Immerhin muss sich die Band aus Virginia Beach anders als viele Genre-Kollegen nicht vorwerfen lassen, sie würde sich nicht weiterentwickeln. Denn vom poppigen Posthardcore auf “Magnolia” über den Dreampop von “Peripheral Vision” bis zum Sound von “Good Nature” ist es ein beachtlicher Weg. Allerdings stolpert die Band auf der jüngsten Etappe und rutscht gefährlich in Richtung Kaffeekettenpop ab. Das zurückgelehnte “Sunshine Type” beispielsweise macht sich mit seinen soulig swingenden Indie-Gitarren und Austin Getz? verträumtem Gesang auch auf der nächsten Chillout-Playlist eines Streaming-Dienstleisters gut. Selbst wenn der loungige Indiepop von “Good Nature” wie in “Curiosity” oder “Breeze” doch mal etwas Fahrt Richtung Midtempo aufnimmt, fehlt ihm letztlich das gewisse Etwas und die Dringlichkeit, die Turnover auf dem Vorgänger von 2015 in der Hinterhand hatten. Die Scheiß-drauf-Attitüde und die Lust am Experiment kann man der wandlungsfähigen Band durchaus hoch anrechnen. Aber wenn die neuen Kleider einfach nicht richtig sitzen wollen, helfen auch die von Getz im Vorfeld der Veröffentlichung heraufbeschworenen Einflüsse von Frank Ocean bis zu den Beach Boys herzlich wenig. Vielleicht findet das Quartett auf seinem nächsten Album endlich seinen Sound und feilt daran, anstatt sich aufs Neue in Abenteuer zu stürzen.