Auch wenn Burø nur ein Viertel von Tvivler ist und seine Mitstreiter – Bassist Morten Ogstrup Nielsen, Gitarrist Thomas Feltheim und Morten Clausen am Schlagzeug – andere Bands in ihrer Vita aufweisen, etwa Children Of Fall, sticht er mit seiner prägnanten, hohen Schreistimme heraus. Burø singt mit Tvivler zwar auf Dänisch, man fühlt sich dennoch an Lack erinnert, irgendwo zwischen deren explosivem Hardcore-Punk-Debüt “Blues Moderne: Danois Explosifs” (2001) und dem etwas moderateren und melodiöseren, Post-Hardcore, Noise und Indierock vereinenden “Be There Pulse” (2005). Tvivler stehen nach drei veröffentlichten EPs, “Negativ Psykologi #1-3”, auf “Ego” mit einem Bein fest im wütend-vertrackten Hardcore-Punk, was schon die oftmals knappen Songs deutlich machen, die kürzer oder kaum länger als zwei Minuten sind. Das andere Bein schwingt frei und ermöglicht so die Ambient-Interlude “Forfalden”, das fast siebenminütige Auf und Ab in “Navn”, die kaum merkbar ineinander übergehenden Wuthymnen “Komplet” und “Jonas”, regelmäßige Tempowechsel und ein freidrehendes Saxophon im 90-sekündigen Brecher “Barn”. Wer kein Dänisch spricht, kann nicht verstehen, dass die Texte unter anderem vom Leben an sich und im kapitalistischen Kopenhagen handeln und gegen die Hoffnungslosigkeit anschreien – man kann es den Songs aber zweifelsohne anhören.
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VÖ: 06.05.2022