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    Tweaker
    The Attraction To All Things Uncertain

    VÖ: 03.11.2003 | Label: Six Degrees/EFA
    Text:
    9 / 12

    Chris Vrennas Soloprojekt bietet farbenprächtiges Wummern in den tiefsten Ambient- und Industrial-Regionen. Musik von dort, wo kein Gras mehr wächst.

    Am Anfang war ein Bild. Das Bild von Elliott, dem kleinen brillentragenden Kauz auf dem Cover, gemalt von dem Amerikaner Joe Sorren, das Chris Vrenna, der frühere Nine Inch Nails-Beatschrauber und außerordentlich gefragte Top-Produzent, in einer Galerie entdeckte. Das rührte ihn, so sagt er, zu Tränen. Wochenlang lief er immer wieder in die Galerie, verbrachte Stunden dort, bis ihm ein Freund das Bild schließlich kaufte und in sein Studio hängte. Fortan vertonte er in endlosen Nachtschichten das fiktive Leben dieses kleinen Elliott – und erschuf auf diese Weise das seit Jahren erwartete Debütalbum seines Solo-Projektes Tweaker. Und das klingt vor allem düster. Zähflüssig. Zerrissen. Denn “The Attraction To All Things Uncertain” ist mehr computergenerierte Lautmalerei als wirkliche Musik. Zu Beats, die an Matmos, Pole, Minimal Techno oder die ganz besonders knochigen Momente von Nine Inch Nails erinnern, schichtet er Soundkaskaden, ambiente Flächen und abstoßend schwurbelnde Noise-Quälereien, die zweifellos sehr interessant, aber eben auch ziemlich anstrengend und schwer verdaulich klingen. Griffiger sind da schon die vier Tracks mit vokalistischer Begleitung: David Sylvians brummelnder Bariton verfeinert ein kauziges Industrial-Stück, Shudder To Thinks Chris Wedren wimmert gospelartig zu schleppendem Digital-Folk und Will Oldham darf auf dem vielleicht positivsten Stück klingen wie eine dunkle Version von Depeche Mode. Ein Album zum Zuhören ist das, eines, in dem man sich verlieren kann – sofern man den Punkt überwindet, an dem man vor lauter Verstörtheit am liebsten sofort abschalten würde. Ein Freund für die ganz besonders nachdenklichen Momente.

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