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    Twin Shadow
    Forget

    VÖ: 12.11.2010 | Label: Ici D'Ailleurs/Cargo
    Text:
    8 / 12

    Von Breakfast Club bis Footloose und zurück – heutzutage es ist leicht, die 80er Jahre und ihre Insignien vor allem als Code für ungefilterte Emotionen zu verstehen. Aber vielleicht will Twin Shadow das ja auch gar nicht anders.

    Die passende Hintergrundstory hat er schon mal. Eigentlich heißt Twin Shadow nämlich George Lewis, seine Biographie führt ihn aus der Dominikanischen Republik über Florida bis in Brooklyns Indierock-Szene, und seine kreativsten Momente hat der Mann immer noch, wenn er alleine ist. Forget ist das Album eines perfektionistischen Stubenhockers geworden, das irgendwie trotzdem Richtung Tanzfläche schielt und bei all dem auch noch so persönlich geraten ist wie ein Packen Liebesbriefe.

    Ziemlich viel auf einmal also, gerade für einen Newcomer, der vom flockigen Synthesizer bis zum nervösen Drumcomputer alles alleine machen musste. Das 80er-Jahre-Instrumentarium und die dazugehörigen Production Values sind dann auch mit das Erste, was dem geneigten Hörer auffällt, und Lewis ist obendrein das reinste Vokal-Chamäleon, dessen körperlose Stimme die Platte heimsucht wie das Phantom die Oper. Man hört Morrissey heraus, man versetzt sich in Duran Duran hinein, man errät Songwriting à la The Cure. Mindestens zwei Stücke, I Can’t Wait und When We’re Dancing, sind perfekt durchkomponierte Pop-Nummern internationalen Formats, während Tyrant Destroyed und Castles In The Snow den emotionalen Unterbau der LP sichtbar machen. „Auferstanden aus Ruinen“ scheint sowieso das Motto der Platte zu sein. Selbst die Pornoclip-Gitarre bei For Now klingt wieder wichtig und richtig, und das muss man ja auch erst mal schaffen.

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