Two Door Cinema Club
Beacon
Text: Hauke Hackstein
Dabei konnte es einem in den letzten zwei Jahren wirklich vorkommen, als wäre noch einmal 2004 und Franz Ferdinand hätten gerade ihr Debüt veröffentlicht. Oder Bloc Party ein paar Monate später ihres. Man kam an Two Door Cinema Club, diesen schüchternen Schotten und ihrer Platte “Tourist History” nicht vorbei, und die Band wuchs und wuchs, bis sie überall war. Dort ist sie weiterhin, denn immer noch dudeln ihre Songs überall und immerzu – meistens sogar ohne unangenehm aufzufallen, was an sich schon eine Leistung ist. Und wenn es mal nicht Two Door Cinema Club selber sind, dann eben eine andere Band, die genauso klingt. Das sind gute Vorzeichen für die Verkäufe der zweiten Platte, für die künstlerische Entwicklung der Band aber nicht. Man sieht es ja im Kino: das einzige, was heutzutage ernsthaft Erfolg hat, sind Fortsetzungen. Dinge, die sich nicht fortsetzen oder wiederholen lassen, floppen. Und das Risiko wollten (oder konnten) Two Door Cinema Club nicht eingehen. Sie haben ihr Debüt mehrfach um die Welt gespielt, haben gesehen, was funktioniert, was die Leute wollen. Und heraus kam später “Beacon”: fetter als “Tourist History” (fett wie synthetisch, nicht fett wie Stadion), sonst fast identisch. Pumpende Drums, glasklare Gitarrenmelodie, Refrain, zack, zack – die Meute tanzt. Hätten sie das nicht genau so schon einmal gemacht, könnte man schreiben, wie faszinierend einfach, dabei effektiv und doch nicht stumpf das alles ist. Dass das wirklich gute Songs sind, auch ganz ohne Hype und Trittbrettfahrer. Aber so ist es leider stinklangweilig.