Two Door Cinema Club
Tourist History
Text: Sascha Krüger
Eine Aussage, die man damals auch über das Bloc-Party-Debüt hätte schreiben können, und siehe da: Jenes Album war – neben den erklärten Band-Helden Biffy Clyro – eine Haupt-Inspirationsquelle für Two Door Cinema Club. Ergänzt man noch Phoenix und Minus The Bear, hat man ein recht klares Bild davon, wie Tourist History klingt. Hitzig-kompakte Indie-Pop-Rock-Songs mit kristallklar funkelnden Melodien, plinkernden Stakkato- oder effektverliebten Ausschmück-Gitarren und dem vorsichtig eingewobenen Element elektronischer Horizont-Erweiterung.
Im Zentrum steht bei all der verliebten Klang-Detailarbeit, die vor allem in der Produktion immer wieder zur Bloc-Party-Verwandtschaft führt, der geschmackvoll komponierte Popsong. Melodien, die neu und keineswegs abgegriffen klingen, zugleich aber schon beim zweiten Durchlauf zum kraftvollen Mitsingen animieren. Dass die Elektronik als zusätzlicher Baustein überhaupt existiert, ist einem lustigen Unfall zu verdanken: Two Door Cinema Club konnten einfach keinen geeigneten Drummer finden. So wird aus einer Not die Tugend, einen Klangkosmos entwickelt zu haben, der zwar an viele Genre-Kollegen erinnert, am Ende aber doch für sich stehen kann.
Dass die Buben mit den flitzeflinken Uptempo-Beats auf dem französischen Trendlabel Kitsuné veröffentlichen, zeigt schon, wohin die Reise geht: In Hipsterkreisen dürfte die Band eine große Zukunft vor sich haben. Und das keineswegs grundlos – so frisch, lustvoll und einnehmend klingen Indierock-Debüts nur selten.