Sie sagen, das alles sei eine Rückbesinnung zu ihren Anfängen, es klingt aber eher wie ein Aufbruch. Schlagzeuger Tyson Vogel bekommt mit “Decay” zum ersten Mal ein eigenes Lied, und “The Bloom And The Blight” ist genau dieses eine Lied länger als die anderen Alben der Band. Two Gallants sind in den lauten Momenten lauter und in den ruhigen Momenten näher als zuvor, die Gitarren sind extraverzerrt und ein paar Kilo schwerer, seine Saiten hat Adam Stephens seit “What The Toll Tells” nicht gewechselt. “The Bloom And The Blight” erzählt Geschichten, die auch ohne Texte verständlich wären. “Halcyon Days” schallt leise vom Horizont, die Gitarren türmen sich auf, spielen Soli, fallen ineinander und nehmen wieder Fahrt auf, bevor sie vom Schlagzeug zu Boden geprügelt werden. Adam Stephens singt gegen die eigene Machtlosigkeit an. Ein Busunfall und die dabei gebrochenen Knochen warfen das Lebensgefühl und den Zeitplan des Sängers durcheinander, als er gerade mit den Arbeiten an “The Bloom And The Blight” beginnen wollte. In den vielen Monaten ohne seine Instrumente haben sich Unzufriedenheit und Wut, aber auch eine Willenskraft angestaut, die man in den neuen Songs spüren kann. “My Love Wont Wait” spielt Blues vor dem Saloon, Stephens legt dazu so eine Anspannung in seine Stimme, dass es klingt, als würde er die Zeilen einatmen, dann wird das Lied von einer Horde wilder Gitarren platt getrampelt. Two Gallants sammeln die Reste ihres Klaviers auf und erwidern mit letzter Kraft: “You can try, but aint no use/ Ill lose it if you cut me loose”. Sie kämpfen so erbittert wie nie.
weitere Platten
We Are Undone
VÖ: 30.01.2015
Two Gallants
VÖ: 21.09.2007
What The Toll Tells
VÖ: 17.02.2006
The Scenery Of Farewell (EP)
VÖ: 01.01.1900