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    Two Star Hotel
    Dto.

    VÖ: 11.11.2005 | Label: Sounds Of Subterrania/Cargo
    Text: Daniel Gerhardt
    5 / 12

    Uniformierter Robot-Rock mit Tanzgarantie und rausgeflogenen Sicherungen. Aber fließt auch echtes Blut durch diese Songs?

    Es ist ja immer so: Die Schlauberger unter den Bands machen sich ewig Gedanken um den allerabseitigsten Kram. Sie lassen sich lustige Pseudonyme füreinander einfallen, führen strenge Kleiderordnungen ein, denken sich lustige Live-Gimmicks aus und geben ein genaues Bild davon vor, wie sie gern gesehen würden. Gute Musik aber machen sie nur dann, wenn sie diesem Bild mal für fünf Minuten nicht entsprechen wollen. Two Star Hotel aus Belgien zum Beispiel: tragen Kraftwerk-Look, behängen sich mit Lichterketten, heißen mit Nachnamen jeweils Plastic (außer dem Drummer, der nennt sich Ben van PVC). Die Rhythmusfraktion steht eng beisammen, die Gitarristen spucken ihre knappen Licks fast mechanisch aus, und Frontmann Phil Plastic ist eher ein stetig antreibender Animateur als ein Sänger. Was dabei rumkommt, schrubbt uns noch den schwitzigsten Tanzboden trocken, das muss man denen schon lassen. Es klingt aber auch sehr durchgerechnet und geplant, wie sich Two Star Hotel zu gleichen Teilen bei Hives und Talking Heads bedienen, ohne zu erkennen, dass es gerade die Falltüren in deren Sound sind, auf die man treten muss. Hübsche Ausnahmen: die Songs, die aus der Reihe fallen. “There Is A Voice Inside Of Me” mit seinem zertrümmerten Saxofon und “Knife Edge” mit seiner gegen den Wind gepusteten Mundharmonika. Weil sie einen Scheiß geben aufs Regelwerk dieser Platte. Weil sie nicht denken, sondern einfach machen.