Carnivore waren so etwas wie die Venom des New York Hardcore. Der einschlägig vorbestrafte Vorgänger von Type O Negative versprühte vor 20 Jahren einen ähnlich rumpeligen Charme wie “Dead Again” 2007. Heute ist der ölige Diesel aus Brooklyn generalüberholt, produktionstechnisch veredelt und um viele Jahre Songwriting-Erfahrung reicher. Im Kern scheinen Type O Negative mit “Dead Again” ein Best-Of-Album im Sinn gehabt zu haben – jedoch mit neuen Songs, einer Menge Sex im Tank und dem Ziel, öfter einfach schmerzfrei loszurocken. Ganz ernst können auch Type O Negative den Schulterblick in ihre frühen Tage nicht nehmen, denn den ersten – verdammt schnellen und melodiösen – Tracks von “Dead Again” steht das freche Grinsen nur so im Gesicht. “The Profits Of Doom” und “She Burned Me Down” machen hingegen deutlich, dass die Wurzeln von Peter Steele und “Superjew” Josh Silver genauso so bei Black Sabbath und Led Zeppelin zu suchen sind wie im klassischen Hardcore. Damit gehen sie in “An Ode To Locksmiths” so weit, dass all den grünen Minuszeichen getrotzt wird – was Steele an Refrains auffährt, macht schon fast King’s X Konkurrenz. Noch mehr Spaß bei der Retrospektive des 70er-Rocks und die Giftgrünen müssen demnächst die Blutgruppe wechseln. Genug Antikörper gegen chronische Depressionen haben sie schon jetzt.
weitere Platten
Life Is Killing Me
VÖ: 17.06.2003
The Least Worst Of...
VÖ: 30.10.2000
World Coming Down
VÖ: 21.09.1999
October Rust
VÖ: 20.08.1996
Bloody Kisses
VÖ: 17.08.1993
The Origin of the Feces
VÖ: 12.05.1992
Slow, Deep And Hard
VÖ: 16.06.1991