Hier ist ausnahmsweise mal der Name Programm: Die Italiener Ufomammut spielen seit jeher rudimentär-psychedelischen Doom-Metal, so rustikal, dass selbst die faulsten Neandertaler danach eine Portion Freejazz brauchen, um den Puls wieder auf eine normale Frequenz zu bringen. Wo ihre Vorbilder Sleep trotz aller Monotonie einen Drive entwickelten, dem man sich nicht entziehen konnte, fehlt Ufomammut auf “Eve” zeitweise ein erkennbares Ziel. Die fünf unbetitelten Tracks, die eigentlich ein einziger 45-minütiger Song sind, bestehen meist aus endlosen Intros, kommen nur selten oder sehr spät auf den Punkt. Kein Grund, die drei Stoner aus dem Paradies zu verbannen, denn natürlich wissen Ufomammut genau, wonach der Doom-Jünger darbt: dem Melken von schleppend-redundanten Gitarrenriffs, weit über das Sättigungsgefühl hinaus.
Abgeklärt wird auf diesem Gebiet gepunktet, insgesamt aufgeräumter als auf bisherigen Veröffentlichungen. “Idolum”, der direkte Vorgänger von “Eve”, hatte es angekündigt: Der matschig-zähe Sound der Anfangstage wurde gegen eine transparentere Produktion eingetauscht, Ambient-Passagen halten Einzug und zögern die Eruptionen hinaus. Gebrüll ist auf ein Minimum heruntergefahren, dafür gibt es meditativen, cleanen Gesang mit viel Hall, direkt aus der Tropfsteinhöhle. Überwiegend ist “Eve” jedoch instrumental gehalten und – aller Behäbigkeit zum Trotz – eine solide Platte für Freunde drogengeschwängerter Nackenbrecher. Wem Abwechslung und Filigranarbeit etwas bedeutet, der ist in diesem Genre ohnehin nicht zu Hause.
Artverwandte
Electric Wizard – “Dopethrone”
Sleep – “Jerusalem”
A Storm Of Light – “And We Wept The Black Ocean Within”
weitere Platten
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