Gitarrenpop, Postpunk und eine Prise Wave, dazu schmeichelt und schreit Catharina Boutaris – die Zutaten stimmen, dennoch geht die Mischung nicht ganz auf.
Hinter dem etwas komplizierten Albumtitel des Zweitlings von Uh Baby Uh verbirgt sich Schlichtes: `The Big C From Venus` ist Sängerin und Gitarristin Catharina Boutari, die stimmlich gegen ihre drei Mannen Jan Rubach (Bass), Jakob Kiersch (Drums) und Jürgen Sosnowski (Gitarre) a.k.a. `Triple J From Mars` kämpft und dabei in punkto Prägnanz gewinnt. Denn stets sticht ihr Gesang hervor, der sich irgendwo zwischen P.J. Harvey und Patti Smith bewegt. Eröffnet wird mit dem arabischen Gedicht “Es Al Al Bak” (“Frag Dein Herz”), gesprochen von Catharinas Vater, es folgen 13 Stücke, die die gesamte Bandbreite abdecken. “My Generation” ist keineswegs eine Hommage an The Who, sondern ein energiegeladener Kracher, der ein wenig 80er-New-Wave-Charme versprüht. Trotz einer treibenden Instrumentierung sowie der guten Stimme, die Big C ohne Zweifel hat, entsteht ein leicht synthetischer Beigeschmack, der die Phrase “this is a teenage riot” etwas blutarm aussehen lässt. Besser gefallen die tieferen, etwas düsteren Lagen wie bei “More About Sex And Nudity”. Recht poppige Balladen à la “A Star Slid” besitzen ohne Zweifel gelungene Passagen, rutschen jedoch auch manchmal mit etwas altbackenen Gitarrensoli in die Belanglosigkeit ab. Insgesamt fehlt hier das gewisse Etwas, das einen gefangen nimmt.
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Missy
VÖ: 29.05.2000