Kristoffer Rygg bedient sich dabei des bewährten Produktionsensembles aus The Orbs Michael Rendall und Martin “Youth” Glover, dem “Pop” in leuchtenden Buchstaben auf der Stirn steht. Erneut blubbern die Vince-Clarke-Synthie-Bässe und fette Drumcomputer geben den quantisierten Takt an. Musikalisch geht es auf “Flowers Of Evil” also um eine Fortschreibung der 2017 begonnenen Geschichte. Thematisch bearbeitet die Band, wenn gleich in Popformaten verharrend, zutiefst düstere Themen. Angefangen im Konkreten, wie dem Sektenselbstmord im texanischen Waco 1993 – im Gründungsjahr der Band – über eher generelle Alptraumvisionen bis zur “Hour Of The Wolf”, dem Zeitraum der Nacht also, in dem statistisch gesehen die meisten Katastrophen passieren. Das Verpacken von Tod und Teufel in mystischen Bildern von Killing Fields, Exekutionen und Endzeitvisionen klingt in Ulvers Erzählstil wie ästhetisch perfekte Popmusik, die nichts transportieren will außer bittersüße Atmosphäre. Während Waver mit von Haarspray gestählten Turmfrisuren vor dem inneren Auge über die vernebelte Tanzfläche schweben, nehmen wir uns vor, den italienischen Skulpturengarten Sacro Bosco zu besuchen (oder wenigstens
zu googlen), dessen apokalyptische Figuren aus dem 16. Jahrhundert als Inspiration für “Flowers Of Evil” dienten.
weitere Platten
Scary Muzak
VÖ: 31.10.2021
Hexahedron: Live At Henie Onstad Kunstsenter
VÖ: 20.08.2021
Drone Activity
VÖ: 10.05.2019
Sic Transit Gloria Mundi (EP)
VÖ: 08.12.2017
The Assassination Of Julius Caesar
VÖ: 07.04.2017
ATGCLVLSSCAP
VÖ: 22.01.2016
Trolsk Sortmetall 1993-1997 (Boxset)
VÖ: 14.11.2014
Messe I.X–VI.X
VÖ: 27.09.2013
Childhood's End
VÖ: 28.05.2012
The Norwegian National Opera (Live)
VÖ: 09.12.2011
Wars Of The Roses
VÖ: 29.04.2011
Shadows Of The Sun
VÖ: 01.10.2007