Was macht man mit dieser albernen kleinen Platte? Möglichkeit 1: Grob durchhören und die elf Songs des Duos Rob Aldridge/Tim Smith zu der ganzen anderen langweiligen Songwriterkacke in die Ecke treten. Möglichkeit 2: Genauer hinhören und feststellen, daß diese Songwriterkacke doch zumindest perfekt arrangiert ist. Möglichkeit 3: Das Ganze als Witz verstehen. Sind die Umajets vielleicht eine Art Ween-Pendant, die, umspielt von akustischen Gitarren, zum Steinerweichen singen, als hätte es Simon & Garfunkel nie gegeben, und sich dabei heimlich totlachen? Swollen And Tender” klingt so dermaßen traditionell, so gänzlich unmodern, so sehr nach Strohhut und Leinenhemd, daß die letzte Nummer fast am wahrscheinlichsten scheint. Doch der Blick ins Info legt nahe, daß man die Metaebene umsonst bemüht hat. Aldridge (Ex-Hollyfaith) und Smith (Ex-Jellyfish, jetzt Bassist der Sheryl Crow-Band) sind wohl einfach nur zwei total liebe, mäßig coole Typen, die auf schön einfache, glatt runtergehende Songs stehen. Was einem den Spaß nicht unbedingt verderben muß. Schlagt mich tot, aber ich könnte mir vorstellen, diese Platte noch öfter hervorzukramen. Für den Sommer verwahren und dann mit dem affektiert swingenden Mr. Combination”, der Thomas Dolby-Coverversion Screenkiss”, On The Moon” oder Long Way Home” (klar, ein Song mußte so heißen) im Tapedeck die Eltern übers Wochenende besuchen fahren. Denen würde Swollen And Tender” wahrscheinlich auch ganz gut gefallen.
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Demolotion
VÖ: 01.01.1900