Nachdem Radiohead im vergangenen Jahr einen globalen Siegeszug gestartet haben, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch Thom Yorkes kleiner gitarrespielender Bruder von der Musikindustrie entdeckt würde. Gemeinsam mit dem Multi-Instrumentalisten Nigel Powell und dem Bassisten Jason Moulster bildet Andy Yorke den Kern der – mit Unterbrechungen – bereits seit 1994 aktiven Band Unbelievable Truth, die jetzt mit Almost Here” ihr Debütalbum vorlegt. Die elf Songs sind ausnahmslos sehr getragen, um nicht zu sagen balladesk, und dezent instrumentiert. Nicht nur Andys Stimme und die damit verbundenen Gesangslinien weisen eine ausgeprägte Affinität zum Brüderchen auf – auch musikalische Parallelen sind durchaus nachvollziehbar. Dennoch ist Almost Here” mehr als nur eine bloße Kopie der Radioheadschen Vollblutmelancholie, denn ihre Musik ist grundsolide komponiert und ihr Arrangement zeugt von einem feinen Gespür für freundliche, warme Stimmungen. Fazit: Die musikalische Substanz der Platte ist über jeden Rip-Off-Zweifel erhaben, aber dem direkten Brudervergleich (und den muß sich Andy nun mal gefallen lassen) hält Almost Here” dann doch nicht stand.
weitere Platten
Sorrythankyou
VÖ: 28.08.2000