Uncommon Men From Mars sind die Könige des stoischen Drei-Takte-Knüppelns, das einem von Epitaph und Fat Wreck über viele Jahre vorgelebt wurde. Nur so bekannt, dass sie auf deren Angebotspalette rutschen könnten, sind sie nicht. Werden sie auch nicht mehr, denn das große Fun-/Skate-Punk-Revival lässt voraussichtlich noch auf unbestimmte Zeit auf sich warten. Stattdessen also lieber I Hate My Band. Glaubt ihnen keiner, klar. Klingt eher nach einem Descendents- oder Vandals-Zitat.
Nicht nur dieser Titel, auch musikalisch. Die drei Minuten des Openers Hit List lassen nichts vermissen: So soll es sein; wer noch No-Use-For-A-Name-, NoFX- oder Lagwagon-Shirts im Schrank hat, kann die hervorkramen. Millencolin geht auch. Ist auch irgendwie ein Statement. Genauso wie die Tatsache, dass hier am Ende von Warm Crew ein käsiger Falsetto-Chor Iron Maidens Run To The Hills anstimmt. Spaß muss sein. Auf der Standard-Punk-Liste ist danach nur noch Melody-Punk offen, und dafür gibt es dann ja den Titelsong, der NoFX wohl dazu bringen wird, sich einen Patentanwalt zu suchen. Auf I Hate My Band steht nichts in Verdacht, erst in den letzten Jahren erfunden worden zu sein.
Und genau das ist das Kompliment, das man dieser Platte machen kann. Für einen Song wie My Girlfriend Ate The Dog in all seinem All-Blaupausen-Dasein wünscht man sich selbst ja fast einen schlecht gelaunten Tag an den Hals, um ihn mit dem Song erträglich machen zu können. Und wurde eigentlich schon erwähnt, dass manche Stelle hier auch nach Propagandhi klingt?
weitere Platten
Functional Dysfunctionality
VÖ: 21.08.2009
Welcome To (EP)
VÖ: 04.12.2000