Immerhin lügt das Cover nicht: Der große durchgestrichene Kreis warnt den Hörer, hier herrscht Durchschnitt. Und das in nahezu jeglicher Hinsicht. Elf Songs in knapp 40 Minuten sind so durchschnittlich wie die Midtempo-Beats, die sich beizeiten etwas zäh durch den Großteil der Platte prügeln. Neu ist nur, dass Underoath mittlerweile eine reine Ersatzmannschaft sind. Aaron Gillespie, Drummer und letztes verbliebenes Gründungsmitglied, verließ die Band zu Beginn des Jahres.
Neuzugang Daniel Davison macht seine Sache technisch ganz gut, kann aber auch nichts dafür, dass viele Songs nicht aus den Puschen kommen. In die ersten drei Stücke schleichen sich ziemlich ziellos umherirrende Mittelteile ein, die die Platte regelrecht auf der Stelle treten lassen. Dabei haben sowohl der Opener In Division als auch das folgende Catch Myself Catching Myself durchaus große Refrains zu bieten. Doch überall klaffen riesige Löcher in der Spannungskurve. Der Ausbruch bei Paper Lungs ist zu vorhersehbar, das dudelige Zwischenstück Driftwood zu beliebig und der ewige Wechsel zwischen cleanen Vocals und Geschrei folgt präzise einer Sinuskurve.
Immerhin später noch ein paar Highlights: Das kompromisslose Illuminator hat all die Konsequenz gebunkert, die dem Rest der Platte fehlt, Reversal ist herrlich noisig wie ein Unsane-Song, und der Rausschmeißer In Completion kriegt schließlich doch noch den goldenen Mittelweg zwischen Härte und Melodie hin, ohne in Stillstand zu verfallen.
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