Und dennoch können sich alle Zielgruppen der oben genannten Musikstile auf ihre schier monumentalen Klang-Epen einigen, wie man immer wieder auf ihren Konzerten beobachten kann. Doch woran liegts? Nun, wahrscheinlich an ihrer augenzwinkernden Nonchalance, mit der sie sich bei den jeweils besten Elementen aus all diesen Stilistiken bedienen. Wohl auch an ihrer Fähigkeit, club-kompatible Beats mit dichtem, stark variierendem Songwriting zu kombinieren. Und nicht zuletzt an ihrem unglaublichen Gespür für die unterschiedlichsten Stimmungen. Entsprechend ist auch ihr neues Album Beaucoup Fish”, mehr noch als alle vorangegangenen, ein auf die Spitze getriebenes Gefühls-Zapping, das den Hörer zunächst ratlos, dann interessiert und am Ende vollkommen süchtig zurückläßt. So lassen die ersten vier Songs den audiophilen Adrenalinpegel bis zum ersten Höhepunkt Shudder/King Of Snake” kontinuierlich anschwellen, nur um ihn danach wieder auf Null mit zwei fast völlig rhythmusfreien Ambientballaden herunterzufahren, und wagen diesmal sogar einen Ausflug in Richtung HipHop (Bruce Lee”). Die absolut stärksten Momente haben Underworld jedoch noch immer dann, wenn sie sich in ihrer klassischen Technostampfer-Manier immer weiter hochschrauben und in der akustischen Hypophyse enden (wie in Kittens” oder Moaner”). Jeder Song für sich ist so unglaublich homogen und ästhetisch, daß sich die Analyse der einzelnen Stile aber sowieso im luftleeren Raum verliert und man nur noch zuhört, wie jeder Song wächst, wächst, wächst. Wer elektronische Musik mag, muß dieses Album lieben. Ich jedenfalls bin ihm verfallen.
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