Underworld
Oblivion With Bells
Text: Oliver Schröder
Karl Hyde und Rick Smith haben sich nie mit subtilen Kleinigkeiten beschäftigt. Ihre Tracks lassen sich stets auf den ersten Blick auseinandernehmen: Moleküle groß wie Bauklötze, Beats grob wie Hammerschläge, Flächen weit wie Ozeane. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Underworld den Weg auf die große Leinwand finden würden, zuletzt eindrucksvoll geschehen für Danny Boyles “Sunshine”. Stur wird der in den 90er Jahren eingeschlagene Weg weiterverfolgt: “Moaner”, “Born Slippy”, “Push Upstairs” – alle alten Hits lassen sich in modifizierter Form auch auf “Oblivion With Bells” ausmachen. Trotz aller Selbstzitate verkommen Underworld im Jahr 2007 nicht zum peinlichen Selbstplagiat. Das liegt daran, dass es hier nicht um Songs im klassischen Sinne geht, sondern weitestgehend um Gebrauchsmusik. Es wird ein Filmscore geschaffen, auf Kommando abrufbar, wie die Kapitel einer DVD; funktional wie ein elektronisches Gerät. Ob zu Hause, im Club, auf der Autobahn oder im Stadion: “Oblivion With Bells” lässt den Alltag größer erscheinen, macht daraus einen epischen Loop. Man remixt sich selbst in den Größenwahn, und das ist in diesem Kontext nicht nur erlaubt, sondern durchaus erwünscht.
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