Unearth
The Wretched; The Ruinous
Das ist kein Euphemismus für den Umstand, dass Unearth, die Mitbegründer der New Wave Of American Heavy Metal aus Boston, in diesem Leben keine Innovatoren mehr werden. Warum sollten sie auch, wenn rabiat thrashender Metalcore in geneigten Ohren heute noch so zündet wie zu Zeiten von “The Oncoming Storm“?
“The Wretched; The Ruinous” will an das bandeigene Referenzwerk von 2004 anknüpfen – und das mit gesteigertem Schwierigkeitsgrad, denn Gründungsgitarrist Ken Susi ist nicht mehr Teil der Band. Das Vorhaben gelingt dennoch, Unearth klingen auf ihrem achten Album so kompakt und bissig wie lange nicht mehr. “Eradicator” und “Invictus” stehen stellvertretend für die neue Kompromisslosigkeit im bewährten Klanggewand, das nach wie vor auch Metalcore-Verachter*innen abholt.
“Call Of Existence” betont, getrieben von Doppellead-Gitarren, die melodische Seite der Band, während Sänger Trevor Phipps angesichts der Klimakatastrophe zum notwendigen Umdenken aufruft. Da diese Katastrophe derzeit aber nicht die einzig drohende ist, zitieren Unearth in “Dawn Of The Militant” J. Robert Oppenheimer, den “Vater der Atombombe”, und verdienen sich nebenbei den Ehrenpreis für den Breakdown des Jahres: “Now I am become death/ The destroyer of worlds.” “Broken Arrow” ist mit seiner lässigen Rotzigkeit ein weiterer Grund, warum “The Wretched; The Ruinous” ein neues Highlight im Schaffen der Band darstellt.
Das steckt drin: Darkest Hour, Heaven Shall Burn, Lamb Of God
weitere Platten
Extinction(s)
VÖ: 23.11.2018
Watchers Of Rule
VÖ: 31.10.2014
Darkness In the Light
VÖ: 01.07.2011
The March
VÖ: 10.10.2008
III: In The Eyes Of Fire
VÖ: 11.08.2006
The Stings Of Conscience
VÖ: 21.03.2005
The Oncoming Storm
VÖ: 23.08.2004