Der Autor dieser Zeilen verweilte vor nicht allzu langer Zeit in Bergen und stellte sich die durchaus berechtigte Frage, was man dort eigentlich den ganzen Tag lang täte, wenn man sich nicht den norwegischen Vorzugspreisen zur alkoholischen oder sonstigen Intoxikation stellen will. Die Antwort liefern Ungdomskulen: Einfach so lange proben, bis der Rausch von selbst einsetzt. Maximal selbstbewusst das Alphabet von Albini bis Zappa durchbuchstabiert, macht das Trio einfach alles richtig, um nicht nur Hörers Kinnlade gen Fußboden sinken zu lassen, sondern auch noch seine Hüfte und Halswirbel zu beanspruchen, und darf wohl nicht ganz von ungefähr als gnadenloser Live-Abräumer gelten. Immer die richtige Mischung aus purer Dynamik und unverschämter Melodik, nie zu clever oder unemotional. Mathrock ohne Nachrechnen, und eine Trio-Besetzung, die nicht mal den Bruchteil einer Haarbreite untight ist. Dazu ein Rhythmus, der hilflose analytische Versuche (wie diesen hier) in vier Takten zum Scheitern verurteilt. Mit das Frischeste, was wir diese Jahr zu hören bekommen haben.