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    Uniform
    American Standard

    VÖ: 23.08.2024 | Label: Sacred Bones
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 378
    8 / 12
    Uniform - American Standard

    Für Uniform scheint Musik nichts mit Spaß zu tun haben. Das Eindreschen auf die Instrumente, das gurgelnde Schreien von Frontmann Michael Berdan, die meterdicke Noise-Wand: Alles dient der Katharsis.

    So gesehen ist “American Standard”, das fünfte Album in elf Jahren Bandgeschichte, ein Konzeptalbum. Es geht vor allem um die Verarbeitung von Berdans Bulimie und die psychischen und physischen Probleme, mit denen der Sänger zu kämpfen hat. Da ist es logisch, dass “American Standard” Hörer:innen einiges abverlangt.

    Im zwanzigminütigen Titelsong keift sich Berdan erst mal im Zwiegespräch mit sich selbst eine Minute die Lunge aus dem Leib, bevor ein Bass-Quietschen in einen staubtrockenen Motorik-Groove und hypnotische Gitarrenlinien überleitet. Nach der Hälfte morpht sich der Song in transzendentalen Doom und zum Schluss wird es blackgazig. Was gleich bleibt: Die Schwere, die Beklemmung, die Uniform übertragen. Easy Listening geht definitiv anders.

    “This Is Not A Prayer” funktioniert mit seinen frickeligen Gitarren und seinen hypernervösen TomTom-Läufen auf musikalischer Ebene anders, baut aber weiter konstant Druck auf, den auch das schwer schleppende “Clemency” und das von Blastbeats und Grusel-Orgeln durchsetzte “Permanent Embrace” nicht auflösen können. Am Ende bleibt die Erkenntnis: Musik ist manchmal schmerzhaftfür alle Beteiligten. Spaß macht “American Standard” keinen – dafür ist der Eindruck, den das Album hinterlässt, umso tiefer.

    Das steckt drin: The Jesus Lizard, Kowloon Walled City, Swans

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