Das Debütalbum der vier kalifornischen Emporkömmlinge Unjust läßt sich leider allzu leicht mit der Musik anderer Künstler ihrer sonnigen Heimat vergleichen. Vielleicht liegt es am Klima oder daran, daß sich in einer so reichen musikalischen Landschaft keiner traut, über den Tellerrand bzw. den eigenen musikalischen Horizont hinaus zu schauen. Damit will gesagt sein: Unjust sind eine Mischung aus Machine Head und den vielen ans Herz gewachsenen Deftones. Wer sich darunter jetzt nichts vorstellen kann, der stelle sich einmal vor, wie sehr fette Gitarren-Riffs mit Leersaiten-Einlage auf ein schizophrenes Gesangsspiel aus Melodie und Gebrülle treffen. Das groovt nicht nur, nein, in diesem Fall bereitet einem das auf Dauer leider auch Monotonie und viele Déja Vu-Momente. Einige Songs fangen vielversprechend an, entwickeln sich dann allerdings zu langweiligem Einheitsbrei. Wenn es wenigstens gute Hooklines à la Deftones gäbe, wäre Thin Line Emotion vermutlich sogar noch als mittelmäßig bis anständig zu bezeichnen, so allerdings kann man sich höchstens noch an dem Song Dead Man erfreuen, der mit einem herrlich dreckigen Riff und ungewöhnlichem Gesang im Chorus aufwarten kann.
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Makeshift Grey
VÖ: 01.01.1900