Pelon Juuret ist bereits das dritte Album von Unkind, und das zweite für das Label Relapse. Doch ebenso gut wie dorthin, würde es zu Southern Lord passen, das mit seinen neuen Blutergüssen von Nails, Hessian und Baptists momentan in genau der gleichen Wunde rumstochert, die sich mit Pelon Juuret neu entzündet. Oft genug ist das Gebrüll und Geschrei, Gezeter und Geschimpfe der erwähnten Bands schwer zu verstehen. Unkind gehen gar nicht erst Kompromisse ein, indem sie in einem universellen Englisch texten – sie drücken sich auf Finnisch aus, zweistimmig und zwischen Gitarrist Tommi und Bassist Marko aufgeteilt. Wer will, der kann da etwas Kvelertak-Appeal hineindeuten. Doch Unkind legen es nicht auf Catchyness an. Wobei sie ausdrücklich auch nicht so asozial und verdorben klingen wie eben Hessianbaptistsnails. Sie bahnen sich einen interessanten Mittelweg durch ihren misanthropischen Soundtrack. Das gelingt ihnen, indem sie Melodien zulassen. Das sechsminütige Valtakunta nimmt nach der anfänglichen Raserei erstmals das Tempo raus und endet mit einem langen, gedehnten Feedback, das direkt in Viallinen übergeht. Hier brechen Unkind ihren Stil auf. Der Song ist ebenso sludgy wie postmetallisch atmosphärisch. Erst nach fünf Minuten holt Laki wieder den D-Beat dazu, jedoch mit einer überraschend melancholischen Melodie versehen. Die Stimmung bleibt so, bis nach nur sechs Songs und 25 Minuten Saattokoti mit einer Neurosis-Noisekulisse, in die sich ein Banjo schleicht, den Ausklang einleitet.
Postmetal
Hardcore
Crustpunk
Für Fans von:
Doomriders
“Darkness Come Alive”
Tragedy
“Vengeance”
weitere Platten
Harhakuvat
VÖ: 12.08.2011