In einem Satz: Another night out, where did the night fall – damit schien Lavelle alles gesagt zu haben, nach einem Trip rund um die Welt, mit Gästen an jedem Ort. Begleitet von vier ebenso Musikverrückten – darunter South-Frontmann Joel Cadbury und Psychonaut-Kopf Pablo Clements – traf er in Studios in den USA, Australien, England und auf Ibiza illustre Kandidaten und deren Ideen: Sleepy Suns kalifornische Psychedelik, den Dronerock der Black Angels, die verrückte Stimme von Celebration-Frontfrau Katrina Ford oder den Elektro-Noise von Autolux. Und natürlich, ganz am Ende dieser gut zweijährigen Reise, Grummelmaestro Mark Lanegan, der mit eingangs erwähnten Zeilen dem Ganzen eine Richtung gibt.
Der Abschluss-Track mit ihm ist der tief berührende, wunderbar einfach gehaltene Epilog zu diesem Stil-Irrsinn, in dem Bollywood-Gedudel, afrikanische Fruchtbarkeitsgesänge, Krautrock und dunkel drückende London-Elektronik zu einer eleganten Selbstverständlichkeit verschmelzen, als hätte es immer so sein sollen. One world, one voice, und das immer aus der Perspektive des DJ-, Popkultur-, Stil-, Mode- und Design-erfahrenen Vollblutmusikers, der Effekt, Können, Neugier und Präzision ausgewogen auf den Punkt bringt. Nur in wenigen Momenten dreht diese Reise durch die Welt der Musiken einen Tick zu weit auf, man fürchtet, die Orientierung zu verlieren. Doch auch das scheint gewollt: Lavelle fängt einen sofort wieder ein. Und weiter geht es mit seiner elektronischen Weltmusik für Aufgeweckte.
Artverwandte
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Brian Eno & David Byrne – “My Life In The Bush Of Ghosts”
Fluke – “Risotto”
weitere Platten
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