Unto Others
Never, Neverland
So kurz die lichten Momente etwa in Form der Power–Pop-Ballade “Sunshine” auch sind, überraschend ist, dass das Quartett aus Portland, Oregon sich für neue Perspektiven überhaupt aus dem Spagat zwischen The Cure-artiger Melancholie und Type O Negatives leidensträchtiger Brutalität heraustraut. So vertiefen Unto Others auf ihrem dritten Album ihre Stärken und machen aus “Never, Neverland” ihr bisher intensivstes und abwechslungsreichstes Album.
Nach dem düster–wavigen Goth-Rock-Opener “Butterfly” expandiert “Never, Neverland” vielfältig – mal zu diabolischem Thrash Metal wie im prügelnden “Momma Likes The Door Closed”, mal in Richtung Post-Punk und Eiseskälte mit an Iron Maiden erinnernde Twin-Guitars im finsteren “When The Kids Get Caught”.
Wohin es Unto Others auch zieht, Songwriter Gabriel Franco läuft – besser schlendert bedeutungsschwanger – stets voran und stößt mit seinem markanten Bariton in die Geschichten über Tod, Weltschmerz und innere Unruhe. Richtig laut wird der Sänger nur in wenigen Momenten, seine vollmundige Stimme wirkt am besten in tieferen Oktaven. Damit simuliert Franco einerseits, wie Morrissey als Metal-Sänger klingen würde. Andererseits passt sein zurückhaltender, melodischer Gesang zu den emotionalen Songs, die in Düsternis aufgehen, ohne sich im Dunklen zu verzetteln.
Das steckt drin: The Cure, Ghost, Grave Pleasures
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