Upper Wilds
Jupiter
Echt mal, Noiserock, du verschlungener Pfad ins Ungewisse. Einmal unaufmerksam, schon ist man abgebogen in die schlecht beleuchtete Gasse von Buñuel, blickt neben Unsane und Ken Mode in die Leere, probiert mit The Jesus Lizard Zwangsjacken an. Aber geht’s auch taghell, ausgelassen womöglich? Und nicht so LSD-tropfig wie bei Lightning Bolt?
“Dumme Fragen!”, lacht Dan Friel, kreischt “Wooooohoooo!” und ballert den Quasi-Opener “Permanent Storm” raus. Drei weitere Songs dieser Machart, dann erstmal eine Runde Kurze. Ein Poster hinterm Tresen illustriert das Sonnensystem, Friel deutet auf den größten Planeten und sagt, er sei diesmal auf Größenverhältnisse aus, auf die unendliche Weite des Alls. Okay, abgenickt, solange dabei mehr quietschig-groovige kompakte Bretter herausspringen wie das Titelstück von “Jupiter” oder die Sieben-Minuten-Dosis Fuzz von “10’9″”.
Dann gerät nämlich zur Nebensache, dass Upper Wilds zum vierten Mal hintereinander dieselbe Platte aufgenommen haben, dass sie klingen, als habe Friels alte Band Parts & Labor einen Effektgeräte-Pool mit einem Bällebad verwechselt und bei all der Noise-Wonne übersehen, dass ins Hüsker Dü-Cover “Books About UFOs” nun wirklich kein kaputtes Saxofon gehört. Alles andere passt, pumpt und dröhnt hingebungsvoll (und torkelt vielleicht ein bisschen) Richtung aufgehende Sonne. Wegbier nicht vergessen.
Das steckt drin: Hüsker Dü, Parts & Labor, USA Nails