Zugegeben, die Entscheidung sich nach einer so langen Pause – zudem angesichts der kompositorischen Kompetenzen von National “Nash” Kato und Ed “King” Roeser – ausgerechnet mit einem Cover von “Freedom” von Wham! zurückzumelden, wirkt skurril, aber solche Winkelzüge sind eben auch typisch Urge Overkill. Gleich mit dem ersten Original ist dann richtig Feuer unterm Kessel. “A Necessary Evil” verfügt aus dem Stand über jene Charakteristika, wie sie wohl nur Urge Overkill kombinieren: schwüle Bassline, Glam-Riffs, Roesers leicht gepresster Gesang, so eindringlich wie eh und je, zischelnder Groove, aufgenommen wie im Hinterzimmer eines illegalen Spielsalons, als hätte es Pulp Fiction nie gegeben. Wo dem Vorgänger “RocknRoll Submarine” auf Albumlänge die Luft ausgeht, funktioniert “Oui”, das mittlerweile siebte Album der Band aus Chicago, bis zum letzten Takt des winterlich-mysteriösen Closers “Snow”. “Follow My Shadow” hat die Klasse von Sister Havana, “How Sweet The Light” ist eine songgewordene weiße Schlaghose mit typischem Kato-Swagger, Forgiven ein räudiger Referenz-Bastard aus CCR, Rolling Stones und Hives, “Litany” dagegen kreuzt Tom Petty mit Soundgarden. Poliert die Medaillons, Urge Overkill sind zurück, damals wie heute die unglaublichste Band im (post-)modernen RocknRoll.
weitere Platten
Rock & Roll Submarine
VÖ: 27.05.2011
Exit The Dragon
VÖ: 26.09.1995
Saturation
VÖ: 22.06.1993
Stull EP
VÖ: 10.10.1992
The Supersonic Storybook
VÖ: 15.03.1991
Americruiser
VÖ: 01.05.1990
Jesus Urge Superstar
VÖ: 22.03.1989