Das Artwork zu “Jesus Made My RocknRoll” weckt Skepsis: auf dem Cover ein Mensch, der im Kreuzhang auf eine dornengekrönte Gitarre genagelt wurde. Sie nennen ihre Songs “Got Nothing To Do”, “We Dont Care” und “Born To Lose”, in Runen geschrieben. Mehr Kitsch & Klischee geht kaum, wie mag die musikalische Umsetzung da klingen? Schmissig wie immer. Auch auf dem dritten Album gefallen die Regensburger um Reibeisenstimme Sgt. Peter Fuck und Gitarrist J. D. Stroy mit Aufgeschlossenheit und Finesse. Drei Jahre haben Use To Abuse gebraucht, um diese 15 bärbeißigen Provokationen einzuspielen, persönliche Nacken- und Schicksalsschläge vermochten die Band nicht zu brechen. Stattdessen brettern sie in einer halben Stunde von schepperndem Anarcho-Punk über schwungvollen RocknRoll hin zu bierseligen Bones-Soundalikes. Dabei sind sie jederzeit Herr der Lage und selten um ein schräges Gitarrensolo verlegen. Mit der Fast-Ballade “Candle For A Dead Punk” oder dem Sixties-lastigen “Hole In The Head” überraschen sie auch im 13. Bandjahr; noch weiter spannen sie den Bogen mit “Bad Trip Boogie”, das nach Schnapsverschnitt schmeckt und teuflisch groovt. Nichts ist, wie es im ersten Moment scheint. Wer die unterschätzt, hat schon verloren.
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Nothing Left To Lose
VÖ: 01.01.1900