Trotz der angespannten Lage in Israel spielt die Band aus Haifa keinen Polit-Punk, im Booklet macht sie sich lediglich für den Tierschutz stark. Die Lyrics drehen sich aber vor allem um Mädchen, und das in Santa Barbara produzierte Album klingt schwer nach Kalifornien. Useless I.D. gehen auf Nummer Sicher, um auch ja in die Schublade Pop-Punk sortiert zu werden: Während andere Bands ständige Vergleiche hassen, betreiben sie selbst hemmungsloses Namedropping. In den Credits listen sie ungefähr 97 Combos auf, darunter übliche Verdächtige wie NOFX, Lagwagon, die Ataris oder No Use For A Name (aus deren Feder auch ein Lied stammt). Schon vor dem Einlegen der CD ist damit eigentlich klar: Auch im Osten nichts Neues. Lohnt sich das Anhören dann überhaupt noch? Aber ja, denn als Songwriter können Useless I.D. ihren Kollegen locker das Wasser reichen – wenn es nicht sofort verdampft bei dieser geballten Ladung Sonnenschein. Mit stilsicheren Akkordfolgen und bestechenden Gesangslinien haben sie eine Schar fröhlicher Ohrwürmer gezüchtet, die sich durch die Gehörgänge frisst wie die kleine Raupe Nimmersatt. Zu bemängeln sind aber der etwas schwache Opener und das allzu dreist von NOFX abgeschaute “Jukebox 86”. Muss ja nicht sein, ihr wisst doch selbst, wie man Songs schreibt!
weitere Platten
Most Useless Songs (Best Of)
VÖ: 07.05.2021
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VÖ: 01.07.2016
We Don't Want The Airwaves (EP)
VÖ: 05.05.2016
Redemption
VÖ: 25.07.2005
Bad Story, Happy Ending
VÖ: 30.11.1999