V.A.
Free The West Memphis 3

Der ideale Sampler zur Weihnachtszeit, mit dem man sich und (hoffentlich) anderen etwas Gutes tun kann…

Die ‘West Memphis 3’ sind drei junge Männer, die aufgrund vermeintlichen Kindermordes zu Tode bzw. lebenslänglich verurteilt wurden. Indizien, handfeste Beweise oder glaubwürdige Zeugen gab es nicht, dafür aber skandalöse Ungereimtheiten und Ermittlungslücken (mehr unter www.wm3.org). Der Hintergrund zu dieser Benefit-Compi ist also ein äußerst ernster. Erfreulich, dass hier neben dem Zweck auch die Mittel aller Ehren wert sind. Tom Waits steuert ebenso wie Steve Earle einen exklusiven Song für die blues-folkige Outlawgemeinde bei, doch auch Schweinerocker’s Delight wird mächtig groß geschrieben. Zeke legen mit „Wrathchild“ ein wuchtiges (und erstaunlich langsames) Maiden-Cover hin, Nashville Pussy befahren den good ol’ „Highway To Hell“, und die famosen Murder City Devils drehen „She“ (Misfits) durch den Wolf. Killing Joke stimmen mit Fear Fabrikant Burton C. Bell gewohnt düstere Klänge an, Rocket From The Crypt geben sich sexy rock’n’rollig mit Bläsergetriebe, während L7 mit „Boys In Black“ einen zäh-sabbathesken Koloss mit Scratch-Einlagen wuchten, der im Refrain unvermittelt und betörend poppt. Des weiteren beteiligt: Tony Scalzo (Fastball), John Doe und Exene Cervenka (X), Franz Stahl (Wool, Ex-Foo), Mark Lanegan (Screaming Trees), Ben Shephard (Soundgarden) sowie G N’R-Sofakissen Duff McKagan. Absolute Hightlights: Kelley Deal of Breeders fame, die Panteras „Fucking Hostile“ (!) in einen sexy-hypnotischen Slow-Groove dekonstruiert, die Supersuckers mit der zart schmelzenden You Am I-Hymne „Hungry Heart“, sowie Joe Strummer und die Long Beach Dub Allstars, die sich an Jimmy Cliffs „The Harder They Come“ halten. Plus last not least die Supersuckers, die mit ihrem alten Saufkumpel Eddie Vedder am Mikro den X-Klassiker „Poor Girl“ herunterbolzen. Sauber!