Jon Crosby ist und bleibt ein hoffnungsloser Anhänger der getragenen Theatralik. Einzig die Größe der Verpackung dieser hat sich verändert.
Dass der Mann hinter diesem Bandnamen ein großer Anhänger zeitgenössischer Popmusik im Spannungsfeld von U2 und Depeche Mode ist, verkündete er bereits anlässlich der Veröffentlichung seines viel beachteten Debütalbums Visual Audio Sensory Theater. Der Nachfolger zu jenem Werk präsentiert diese Einflüsse allerdings noch um einiges konsequenter als der Erstling. Crosby hat eine Band angeheuert, anstatt wie zuvor alles selbst einzuspielen, er hat das Gesamtbild seiner Musik deutlich klarer strukturiert und übersichtlicher gehalten und spürbar versucht, die Songs nicht mit zu vielen Spielereien zu überladen. Opulenz gibt es aber selbstredend auch auf diesem Longplayer: Gesampelte Chorgesänge fehlen auch diesmal nicht, das New Bombay Orchestra ist für das Breitwand-Kino-Gefühl zuständig und Ergänzungszutaten wie Cembalos, Flöten, Posaunen und Orgeln runden das Bild ab. Das bemerkenswerte Gefühl für große Melodien und Songwriting des 23-jährigen ist zum Glück ebenso geblieben. Music For People ist ein gelungenes, wenn auch phasenweise ein wenig unspektakuläres Rockalbum mit dem Potenzial für den einen oder anderen Radio-Hit.
weitere Platten
Visual Audio Sensory Theater
VÖ: 01.01.1998