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    V.A.
    Total Lee

    VÖ: 01.01.1900 | Label: City Slang/Virgin
    10 / 12

    Wäre Lee Hazlewood etwas weniger verschroben, würde sein Name heutzutage in einem Atemzug mit dem von Johnny Cash genannt werden.
    Immerhin wollten ihm schon vor gut zehn Jahren Seattle-Bands wie Nirvana, Mudhoney und die Screaming Trees ein Tribute-Album widmen. Hazlewood vereitelte das Projekt allerdings. Dass nun ausgerechnet `City Slang` einen weiteren Anlauf wagte, ist fast logisch, immerhin coverten bereits zahlreiche (Ex-)Bands des Labels (u.a. Gallon Drunk, Hole, Lambchop) Hazlewoods Songs. Doch schon auf den ersten Blick ist “Total Lee” eine kleine Enttäuschung, denn bekennende Fans wie Eddie Vedder, Mike Ness oder Beck sucht man hier vergebens. Nun machen zwar große Namen allein kein großes Album, “Total Lee” hat aber gerade in der Mitte ziemliche Hänger. Sehr eigenständige und gelungene Interpretationen steuerten zwar Madrugada, Calexico oder Kid Loco bei, wenn sich aber die Webb Brothers oder Zitronenkopf Evan Dando Hazlewoods Duette mit Nancy Sinatra vornehmen, geht jeglicher mystischer Zauber der Originale flöten. Auch nicht gerade überwältigend ist der Beitrag von Pulp-Kopf Jarvis Cocker. Was die Song-Auswahl angeht, vermisst man zwar keinesfalls “These Boots Are Made For Walking”, verwunderlich aber, dass “Ladybird” oder auch “Jackson” nicht dabei sind. Insgesamt bleibt der Eindruck, dass aus “Total Lee” etwas mehr rauszuholen gewesen wäre. Aber immerhin gibt’s auch vom Meister selbst mit “For Every Solution There’s A Problem” ein neues Album, auf dem neue, unveröffentlichte und rare Songs zu finden sind. Gleich der erste Song “Dirtnap Stories” erweist sich als schaurig schöne Ballade (“It’s like dying on christmas day”) im Singer/Songwriter-Stil, danach wechseln sich fast durchgängig fröhliche mit ernsthaften Stücken ab. Auf der sonnigen Seite stehen etwa die Oldies “Your Thunder And Your Lightning” oder “Dolly Parton’s Guitar”, tragi(komi)sche Geschichten erzählt Hazlewood hingegen in neuen Stücken wie “A Taste Of You” oder “Dolly & Hawkeye”. Dass es zwischendurch auch mal etwas einfältig wird (“Suddenly Tennessee”), verzeiht man Hazlewood gern, denn alles in allem ist “For Every Problem…” ein schönes Spätwerk dieser lebenden Legende. Trotzdem: Zum Einstieg taugen eher “The Hits Of Nancy And Lee” oder die Duett-Compilation “The Cowboy And The Ladies”.

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