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    V.A.
    We’re A Happy Family

    VÖ: 10.02.2003 | Label: Columbia/Sony
    Text:

    Tributes gibt es viele, und die Ramones belegen unter den Gehuldigten einen der vorderen Platz. Den haben sie zweifellos verdient, auch ohne die traurigen Sterbefälle.

    Fast alle der heute aktiven Rockmusiker haben in ihrer Lernphase hingebungsvoll Ramones gecovert, weil es einfach war und Spaß brachte. Kein Wunder also, dass sich schnell eine illustre Musikantenschar fand, die für Majorzwecke ihren Beitrag zur Verfügung stellte. Zwar war „The Song Ramones The Same“ vom ‚White Jazz’-Label im letzten Jahr irgendwie ein bisschen runder, was aber auf die homogenere Interpretenauswahl zurückzuführen ist. Hier sind eben die prominenteren Ramones-Fans auf einem Album versammelt, und da nimmt man auch schon mal ein schwächeres Cover mit drauf, wenn der Name für Umsatz sorgt. „I Just Wanna Have Something To Do“ von Garbage (Shirley Manson macht schwer auf Blondie) oder Kiss mit „Do You Remember Rock’n’Roll Radio“ sind z.B. jeweils haargenau so, wie man es sich vorstellt: sehr langweilig. Bei Green Day („Outsider“), Rancid („Sheena Is A Punkrocker“) und The Offspring („I Wanna Be Sedated“) kann man selbiges noch besser verzeihen, Ramones covernde Punkrocker sind nun mal in einem engen Käfig gefangen. Aber es geht auch anders, wie schon der Opener dieser Compilation beweist. Einzigartig, wie die Chili Peppers da bei „Havana Affair“ Sonne in den Song zaubern. Bei Eddie Vedder mit Zeke erkennt man weder den Pearl Jam-Sänger noch die Band, aber ihre beiden Cover („I Believe In Miracles“ und „Daytime Dilemma (Dangers Of Love)“) haben definitiv Charme. Metallica spielen „53rd & 3rd“ reichlich lustlos runter, aber U2 mit „Beat On The Brat“ kommen wider Erwarten superwitzig und ziemlich sexy – sehr gelungene Coverversion. Was auch für Marilyn Manson gilt. Herrn Warner glaubt man sogar den Text von „The KKK Took My Baby Away“. Auch die sehr ruhige „Something To Believe In“-Version von den Pretenders kommt ziemlich originell, aber für das endgültige Highlight sorgt kurz vor Schluss Meister Tom Waits mit „Return Of Jackie & Judy“. Fazit: Songs für die Ewigkeit interpretiert von den Helden des Jetzt – diese Platte muss man wohl auch trotz ihrer Durchhänger haben.

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