V.A.
Zoff. Soli-Sampler

Angetrieben vom queer-feministischen Kollektiv Böse & Gemein aus Dresden und den Punx von Deutsche Laichen treffen für diesen Soli-Sampler gleich 19 hauptsächlich queere und BIPoC-Bands zusammen, um feministische und antifaschistische Strukturen dort zu unterstützen, wo sie gerade besonders nötig sind: in Ostdeutschland. Das hat allein von den harten Fakten her genug Sprengkraft, um in der sonst wie in Stockstarre verfallenen deutschen Punk-Szene als Vorbild zu dienen.

Aber auch musikalisch ist auf dieser Platte, die als reine Bandcamp-Veröffentlichung erscheint, einiges fürs queere, subkulturelle, antifaschistische oder linke Herz dabei. Ob mit so starken Zeilen wie “You see a he/ I feel like a she” (GLDG – “Let Me Be”), die angesichts steigender Queerfeindlichkeit für Kloß und Gänsehaut zugleich sorgen, oder auch mal stumpfen Pöbeleien wie in “Nazischwein” von B’schissn – die 19 Songs setzen mit unterschiedlicher Komplexität unterschiedliche Perspektiven in Brand. Das ist mal angepisster Hardcore (Hoarse), mal klassischer Riot-Grrrl-Punk auf Russisch (Messed Up aus Belarus) oder Post-Punk mit deutsch-türkischen 80s-Vibes (Okra), mal mehrstimmiger Revolutionswunsch (Glitch) und mal finsterer Dark Wave (The Other Within).

Zu entdecken gibt es aus der diversen Subkultur also vieles, während bekannte Bands wie Pogendroblem und Deutsche Laichen mit ihrem Hardcore-Gerase beziehungsweise ihrer schönen Anti-Hymne in bester Gesellschaft sind für den Widerstand, der selten so nötig war wie jetzt.

Das steckt drin: Deutsche Laichen, Finisterre, Pogendroblem