Weder Einerseits noch Andererseits ist eine Offenbarung, beide Seiten überzeugen jedoch in ihrer unerschütterlichen Angestaubtheit. Verstehen wir Valkyrie am besten als Spaßprodukt zweier Brüder und ihrer Rhythmusgruppe. Wer es dann noch schafft, sich vom degenerierten Cover nicht abschrecken zu lassen, darf Teil haben an dem Spaß. Der setzt sich recht stimmig zusammen aus groben Stoner-Versatzstücken, klassischem Metalgegniedel, einer LKW-Ladung Classic Rock und folkigem Wohlklang. Letzterem wird in The Gorge gar fünf Minuten akustische Entfaltung zugestanden. Völlig zu Recht. Das Handwerk des Instrumentals ist erstaunlich und erinnert wehmütig an die Picking-Exkursionen auf Led Zeppelins drittem Album. Wer jedoch darauf aus ist, die Platte nach Baroness-Verweisen abzuklopfen, wird scheitern. Valkyrie musizieren weit entfernt von der Prog-Metal-Präzision von Adams anderer Band. Was schade ist. Etwas mehr von Baroness klanglicher Finesse hätte Man Of Two Visions gut getan. Leider ist der Sound immer wieder viel zu dünn. Gerade dem Schlagzeug hätte man mehr Wumms und den Gitarren mehr Vitalität verleihen müssen. Da können sich im siebenminütigen Titelsong die Melodien noch so hymnenhaft in den Rockhimmel schrauben: Wenn das Schlagzeug kraftlos hinterher klackert, bremsen sich Valkyrie selbst aus. Am Ende klingt es dann, als hätten The Sword (gerade auch wegen Jake Adams nasalem Gesang) ein paar Maiden-Songs im Proberaum eingeklöppelt. Die Erwartungshaltung also bitte runter schrauben.