Was zunächst auffällt ist der Sound: “Rex” klingt großartig roh und direkt, überschreitet aber nie die Grenze zum Rumpeln. Vor allem der Schlagzeugsound mit seinen Roto-Toms und den trocken-pappigen Bassdrums klingt wie 1984 und vermittelt eine ähnlich ungezügelte Kraft wie Slayer auf “Show No Mercy”. Deren Frühwerke scheinen nach wie vor die Bibel für Vampire zu sein, dazu kommen die Taktverkürzungen, die Dissection gerne in ihre Songs einbauen, der verhallte Hassgesang von Watain und eine große Portion klassischer Heavy Metal, vor allem bei den Lead-Gitarren-Melodien. Die sorgen dann auch für Anker in den Songs, denn beim Songwriting ist die Band nicht so sorgfältig vorgegangen wie beim Sounddesign – die Refrains waren beim insgesamt stärkeren Vorgänger “With Primeval Force” besser herausgearbeitet. So lässt man sich gerne von der Rasanz des Albums anstecken, erinnert sich am Ende aber nur an wenig, etwa an das schleppend durch den Morast reitende “Anima”, das klingt als hätte man das bedrohliche Eröffnungsriff von Slayers “Hell Awaits” auf Songlänge ausgewalzt. Oder an die bisweilen eingeflochtenen modischen Gothic-Rock-Parts, etwa bei “Moloch” oder “Serafim”, die auch den Tribulation-Fan ansprechen könnten. “Rex” ist also ein Kompromiss, allerdings ein perfekt in Szene gesetzter.
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Vampire
VÖ: 28.02.2014