Pop-Punk aus dem Stiefelstaat? Emo-Gitarren aus der ewigen Vespa-Stadt? Vanilla Sky sind Italiener, capichi?! Brian, Luketto, Cisco und Vinx ähneln sich wie Brüder und sind allesamt im Römer Distrikt Lazio beheimatet. Zwei Jahre Banddasein und einige Split-Releases haben die Gigolos hinter und – angesichts des Debütalbums “Waiting For Something” – noch so einiges vor sich. Kaum aus den Startlöchern, legen sie gleich einen beachtlichen Zahn vor: Elf freundliche Gitarrenpop-Hymnen mit schüchterner Punkattitüde, zuckrigen Melodien und einem zartbitteren Tränchen auf der Wange. An den Instrumenten stellen die Römer sich geschickt an, watteweiche Harmonien fallen ihnen leicht und zum meist charmanten, selten cheesy Chorus tragen gerne alle beteiligten Kehlen bei. Wer mit halbem Ohr hinhört, könnte so manchen Song vorschnell den Szenekönnern zuschreiben, denn Vanilla Sky überlassen wenig dem Zufall: Beim Songwriting fallen einige Körnchen aufs Blink 182-Beet, den Rest streuen sie bewusst auf dem Feld aus, das Jimmy Eat World mit Erfolg bestell(t)en. Nun heißt es warten und hoffen, dass die Saat aufgeht. Auch abzüglich des Exoten-Bonus’ ist “Waiting For Something” gut und homogen genug, um Vanilla Sky einige Türen zu öffnen. Zumal die Konkurrenz hier in der alten Welt nicht übermächtig erscheint – die Originale logieren bekanntlich jenseits des Atlantik.