Es ist kein Geheimnis, dass Epitaph-Gründer und Punkrock-Großvater Brett Gurewitz seit einiger Zeit bemüht ist, sein Sortiment mit aktuellen Trends aufzutunen. Vermehrt wird auf Screamo- und Metalcore-Acts wie From First To Last, Escape The Fate oder Parkway Drive gesetzt. Eine der neuesten Epitaph-Zuchtpflanzen hört auf den Namen Vanna und soll in härteren Gefilden Staub aufwirbeln. Das könnte klappen, denn nach der okayen EP im letzten Jahr gedeiht auf dem ersten Album Prächtiges heran. Das Dreiergeschoss aus Metal, Chaos und Melodie entwickelt dank des Sound-Genies Matt Bayles (Mastodon, Norma Jean) genug Durchschlagskraft für die gesamte Distanz. Stellenweise erinnert das ein wenig an Underoath, mit denen sich Vanna nicht nur die musikalische Ausrichtung, sondern auch den christlichen Glauben teilen. Immer wieder interessant zu sehen, wie zwischen Doublebassgeballer, schroffen Breakdowns und schmerzendem Gitarrenfiepen die Kraft des Allgültigen beschworen wird. Da schimmern zum Glück die versöhnlichen Gesangsharmonien wie zarte Sonnenstrahlen durch die schwarze Wolkendecke des jüngsten Gerichts. Noch nicht die absolute Erleuchtung, aber allemal eine lohnenswerte Erfahrung.