Machen wir mal den Kulturpessimisten: Spätestens als Bands wie Blink 182 und Sum 41 zur Jahrtausendwende eine Art von Pop-Punk populär gemacht haben, die die ohnehin schon eingängigen Melodien des Genres noch einmal überzuckert, bratende Gitarren in den Hintergrund mischt und das Tempo drosselt, wurde es grenzwertig. Spätestens jetzt, wo der jung gebliebene Papa mitsummen kann und selbst Mama zugeben muss, dass der Sänger ja schon irgendwie ein schnuckeliger Typ ist, hätte man doch einsehen müssen, dass es zu weit geht. Klar, Bands wie New Found Glory kommen aus der Szene, halten die Verbindungen aufrecht und sind dementsprechend sicher nicht zu verachten, aber gerade die haben diese gleichförmig-mediokre und gefällige Soße etabliert, die junge Bands wie eben Veara aufnehmen und mit Emotrends (verhallte Doublebass und glockenklare Oh oh ohs – gehts noch?) kombinieren.
Das mögen sie gut machen, aber ihre naiv-infantile Art (buntes Cover, lustige Songtitel) nervt. Außerdem fehlen letztendlich zumindest die entsprechenden Hits. Stellen wir den Kulturpessimisten-Modus wieder aus, bleibt am Ende trotzdem bestenfalls ein durchschnittliches Album. Weil es nicht mehr dazu zu sagen gibt, aber die Zeilen gefüllt werden wollen, hier wenigstens noch eine relevante Information: In den vergangenen vier Jahrzehnten ist die Aussterberate der Wirbeltiere auf das 20- bis 30-fache des normalen Werts gestiegen. Das liegt am Schrumpfen ihrer Lebensräume und übermäßiger Jagd und Fischfang. An uns eben.